SV Förste - FC Westharz
4:1 (2:0)

Ein (fast) normales Kreisligaspiel!

Ausgangslage: Der SV Förste braucht die Punkte, um den Anschluss an die Tabellenspitze nicht zu verlieren. Die Gäste benötigen jeden Punkt gegen den Abstieg. Erwartet wird also ein schweres, intensives Spiel auf tiefem Boden gegen die traditionell diszipliniert und kampfstark auftretenden Gäste. Dass dieses Spiel überhaupt stattfinden konnte ist dem unermüdlichen Einsatz des Teams um Jugendleiter Nils Doerge zu verdanken.

Das Wichtigste: 4 rote und 10 gelbe Karten?! Was auf den ersten Blick wie ein Massaker wirkt, war in Wirklichkeit ein harmloses Derby. Der SV Förste spielte eine recht souveräne erste Halbzeit, ließ aber in der zweiten Halbzeit stark nach und agierte defensiv wie offensiv fahrlässig. Trotz eines phasenweise engen Spiels hätte der Sieg des SVF am Ende höher ausfallen müssen.

Spielverlauf: Nach zwei Wochen ohne Spielpraxis brauchte der SV, trotz starken Trainingseinheiten, etwas Zeit, um Ordnung und Stabilität wiederzufinden. Die engagierten und fairen Westharzer (Dank an Sportsmann Markus Sauer) erspielten sich so eine ausgeglichene Anfangsphase mit einigen Halbchancen auf beiden Seiten. Im Laufe der ersten Halbzeit wurde der SV Förste immer stärker, wusste aber zahlreiche gute Torchancen, wie z.B. durch den heute offensiv sehr engagierten Marcel Giesecke, nicht zu nutzen. Daher dauerte es fast bis zum Halbzeitpfiff, ehe sich der SV Förste mit einem Doppelschlag belohnte. In der 39. Minute verarbeitete Christian Ehrhardt einen hohen Ball in die Spitze technisch anspruchsvoll und konnte nur durch ein Foul an einem Torschuss gehindert werden. Den fälligen Strafstoß verwandelte er sicher. In der 43. Minute landete ein abgewehrter Eckball bei Domenic Stein, der den Ball aus 16 Metern überlegt und unhaltbar ins lange Eck schlenzte.

2:0 zur Halbzeit.

Nach der Halbzeitpause begann der FC Westharz stärker und versuchte früher Druck auszuüben. Das gelang gegen heute streckenweise unkonzentrierte (und/oder überhebliche?!) Förster. Nach einem der heute zahlreichen, einfachen, vermeidbaren, ärgerlichen Ballverluste im Spielaufbau reichte ein gelungener Steilpass, um Ronie Kessedou vor dem Heimtor freizuspielen. Der heute stärkste Westharzer nutzte diese Chance und schob in der 46. Minute sicher zum Anschlusstreffer (2:1) ein. Der SV Förste wurde in der Folge zwar wieder stärker, aber an sportlichen Wettkampf oder gar ein Fußballspiel war bis zum Abpfiff nicht mehr zu denken. Der Schiedsrichter, der schon in der ersten Halbzeit durch fragwürdige gelbe Karten auffiel,  riss nun das Spiel komplett an sich. Jede Berührung wurde abgepfiffen und jeder Zweikampf zog mindestens eine gelbe Karte nach sich. So gab es allein in den letzten knapp 40 Minuten 4 (!!!) rote und 6 gelbe Karten für meist harmlose Aktionen. Förste spielte die folgende Überzahl (ab der 60. mit einem, später mit zwei Spielern mehr) zwar denkbar schlecht aus, kam aber trotzdem zu zahlreichen Tormöglichkeiten, die aber allesamt ungenutzt blieben. Auch war die Defensivarbeit mangelhaft, sodass sich tapfere Westharzer (am Ende nur noch zu 8.) noch lange Hoffnung machen durften, ehe Domenic Stein (3:1; 89.) und Stephane Tchana (4:1; 90.) für die endgültige Entscheidung sorgten.

Fazit: Heute wurde wieder einmal klar, dass gute Schiedsrichterleistungen oft nicht angemessen gewürdigt werden, weil der Schiedsrichter in diesen Fällen unauffällig bleibt. Diesbezüglich geloben wir Besserung. Der Einfluss des heutigen Spiels geht für beide Mannschaften, bedingt durch (teilweise) unberechtigte Rot- und (drohende) 5-Gelbe-Sperren, weit über die heute ausgespielten drei Punkte hinaus. Es bleibt zu hoffen, dass dadurch der weitere Saisonverlauf, oben wie unten, nicht verfälscht wird. Wir jedenfalls wünschen dem FC Westharz viel Erfolg im Abstiegskampf.

Bericht: Jan Lenard Rother